Universität in Hybridbauweise - Know-How-Transfer in den Kongo

Am 11.10.2023 fand die 14. Kreislaufwirtschaftskonferenz auf dem Umwelt-Campus in Birkenfeld statt. Waldemar Eider (eiwa Lehm GmbH) war hier vertreten mit einem Vortrag zum Thema: „Stand der Technik bei der Herstellung und Verwendung von Lehm für Afrika: Ein praktischer Ansatz von eiwa Lehm“. Herr Eider zeigte wie energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Faserstoffen und Lehmbaustoffen zu verwirklichen ist.

               

Waldemar Eider: Lecture at the 14th Circular Economy Conference at the Environmental Campus in Birkenfeld

Im Anschluss fanden erste Gesprächen mit Vertretungen für den Wiederaufbau für Marokko sowie Ansprechpartnern aus dem Senegal und der DR Kongo statt. Inhalt des Austausches war die Entstehung und der Wiederaufbau von Bauten in Hybridbauweise. Diese vereint konventionelle Bauweisen mit Stahlbeton oder gebrannten Ziegeln mit ökologisch nachhaltigen Baustoffen wie nachwachsenden Faserstoffen und Lehm – landeseigenen Rohstoffen.

In Hybridbauweise kommen die jeweils besten Eigenschaften und Stärken der Materialien zum Tragen: Beton oder gebrannte Ziegel tragen die statischen Lasten und ermöglichen so mehrgeschossige Bauten. Die Dämmung und der Ausbau mit Naturbaustoffen mit einem Materialanteil von ca. 60% sorgen für erhebliche Einsparung von CO2 und Energie und somit für eine bedeutende Kostenersparnis.

Derzeit laufen im Kongo die Planungen für den Neubau der Universität für ländliche Entwicklung Tshibashi mit nachhaltigen Baustoffen. Waldemar Eider (eiwa Lehm GmbH) - als Experte in Forschung und Entwicklung sowie Anwendungstechnik für Lehmbaustoffe und nachwachsende Faserstoffe, ist gefragt sein Know-How einzusetzen, Ressourcen vor Ort zu erschließen und zu Nutzen. Lehmbaustoffe sollen als Fertigprodukte im Land hergestellt werden ebenso wie Elemente aus Faserstoffen. Bei einer ersten Reise im Februar 2024 sollen die Gegebenheiten vor Ort in Augenschein genommen und erste Proben begutachtet werden.

Waldemar Eider im Gespräch mit afrikanischen Vertretern

Die technische Entwicklung von Lehmbaustoffen direkt im Land reduziert in hohem Maße Logistikprobleme, vereinfacht die Schaffung von Wohnraum durch leicht zu verarbeitende Materialien mit den dort auf dem Bau üblichen Maschinen.

Auch in Krisen- und Katastrophengebieten, wie den stark vom Erdbeben 2023 getroffenen Regionen Marokkos, werden große Mengen an Baustoffen für den Wiederaufbau benötigt. Insbesondere in Erdbebenregionen stellt die Verwendung von Stahlbeton beim Bau eine wichtige statische Komponente bei der Sicherheit der Gebäude dar. Die vorhandenen Lehmbaustoffe, in Form der eingestürzten Bauten, können wiederverwendet und nach dem heutigen Stand der Technik aufgearbeitet werden, um als Baumaterial Wiederverwendung zu finden. Der benötigte Energieaufwand ist gering und es entstehen moderne, der Gefahrenlage angepasste Bauten.

Dies ist die Idee der Hybridbauweise die Herr Eider in seinen Vorträgen aufzeigt: energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Faserstoffen und Lehmbaustoffen, die lokal verfügbar sind und bereits traditionell verwendet werden, kombiniert mit einem Skelett aus Stahlbeton oder Holz.

Entwurf Informatik-Labor der Universität für ländliche Entwicklung in Tshibashi (Aus: Concept-Universitaire_ISDR-T - Beschriftung eiwa Lehm)

Die Vielfältigkeit und Menge der in Lehm vorhandenen Spurenelemente machen ihn zudem zu einem idealen Ausgangsstoff für weitere Produkte. Lehm ist in der Lage aktiv zu reagieren.

Die optimale Einstellung des jeweiligen technischen Lehmes ist dazu erforderlich. Durch die Eigenentwicklung der eiwa Lehm Baustoffe, verfügen wir über eine praxiserprobte Technologie mit einer qualitativ hochwertigen Produktpalette.

– Eine Handvoll Erde –

Waldemar Eider - Eiwa Lehm GmbH

 

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