Delegationsreise nach Kenia mit euWater4i-SD

Vom 28. November bis zum 2. Dezember nahm Ecoliance RLP e.V. an einer Delegationsreise nach Kenia teil, die im Rahmen des europäischen Projekts euWater4i-SD geplant war. Klicken Sie hier, um die Seite des Projekts zu sehen.

Das Projekt zielt darauf ab, EU KMU bei der Internationalisierung in Lateinamerika und Ostafrika zu unterstützen. Kenia ist eines der Zielländer. euWater4i-SD startete im September 2021 und ein Jahr lang wurden mehrere Analysen durchgeführt, die als Grundlage für die gemeinsame Internationalisierungsstrategie des Konsortiums dienten. Als nächster Schritt wurden zwei Delegationsreisen organisiert, um mit potenziellen Partnern vor Ort in Kontakt zu treten: eine in Peru und die andere in Kenia.

Das Hauptziel dieser beiden Reisen war es, die zukünftigen Aktionen des euWater4i-SD-Projekts vorzubereiten. Ziel war es, mehr über die lokale Wasserpolitik, Vorschriften und Prioritäten zu erfahren, relevante Wasserpartner für europäische KMU zu identifizieren und zu treffen und dadurch hoffentlich potenzielle Geschäftsmöglichkeiten für sie zu identifizieren. Dies war auch ein erster Schritt zur Planung der Delegationsreisen, die im Jahr 2023 mit ausgewählten EU KMU stattfinden werden.

Während der Reise nach Nairobi nahmen Ecoliance, CREA Hydro&Energy (tschechischer Partner) und Green Synergy Cluster (bulgarischer Partner) an einem Seminar über dezentrale Lösungen für erneuerbare Energien in Ostafrika teil, das von der französischen Botschaft organisiert wurde, führten vier verschiedene Treffen durch und nahmen drei Tage lang am EAWATERS - 7thEast Africa Water Summit teil.

Kenia ist ein ostafrikanisches Land mit einem großen Potenzial. Die Regierung hat den Zugang zu Wasser und Energie zu einer Priorität in einem Land gemacht, in dem die Wasserversorgung bei 60% und die Abwasserentsorgung bei 29% liegt. Der Klimawandel ist ein sehr präsentes Thema, da Kenia regelmäßig von schweren Dürren und Überschwemmungen betroffen ist.

Die Partner konnten sich mit Margaret Maina, Geschäftsführerin der Limuru Water and Sewerage Co. Ltd, und Fred Mwango, regionaler Wasserexperte der Intergovernmental Authority on Development (IGAD), treffen. Kenia ist ein dezentralisiertes Land mit 47 Bezirken und ebenso vielen Wasserversorgungseinrichtungen. Viele Orte sind ländliche Gebiete ohne Anschluss an das Stromnetz. Deshalb werden netzunabhängige Lösungen wie Mini-Grids und solarbetriebene Bohrlöcher (Wasserpumpensysteme) bevorzugt. Dabei muss es sich um zuverlässige, nachhaltige und erschwingliche Lösungen handeln.

Ein Treffen mit der tschechischen Botschaft in Nairobi zeigte auch, dass Kenia ein gut entwickeltes ostafrikanisches Land mit einer starken europäischen Vertretung ist. Die tschechische Botschaft arbeitet insbesondere mit der französischen und der deutschen Botschaft zusammen und wäre bereit, euWater4i-SD bei der Teilnahme an Ausschreibungen, der Suche nach Partnern und der Durchführung von Projekten zu unterstützen.

Ecoliance, CREA Hydro&Energy und Green Synergy Cluster hatten auch die Gelegenheit, sich mit KSB SE & Co. KGaA, einem Mitglied von Ecoliance RLP e.V. und weltbekannten Pumpen- und Armaturenhersteller, zu treffen. Ian Black, Regionalmanager für Ost- und Zentralafrika, und Stephen Anaya, Verkaufsleiter für Ostafrika, milderten den Enthusiasmus der Partner, indem sie aufzeigten, dass in Kenia ein harter Wettbewerb herrscht. China und Indien investieren massiv, sind auf dem Markt etabliert und können im Gegensatz zu ihren europäischen Konkurrenten sehr attraktive Preise anbieten. Ein europäisches KMU, das auf dem kenianischen Markt aktiv werden möchte, muss langfristig denken und nicht nur ein Produkt, sondern eine Komplettlösung anbieten. Europäische Unternehmen müssen für ihre Kunden erreichbar sein und neben ihrem Produkt auch eine Reihe von Dienstleistungen anbieten.

Ein Treffen beim Kenya Water Institute (Kewi) mit dessen Vertretern - Eric Wamiti, Leonard Makokha und Beatrice Langat - wurde ebenfalls organisiert. Das Institut bietet Ausbildungsmöglichkeiten, führt Prüfungen durch und leistet Forschungs- und Beratungsdienste im Wassersektor allgemein. Mit rund 2 000 Studenten, die sich auf vier Standorte (750 in Nairobi) verteilen, bietet das Institut Diplome und Zertifikate in Bereichen wie Wassertechnik und Wasserressourcentechnologie und -management an. Das Kewi pflegt bereits zahlreiche internationale Partnerschaften und wäre offen für eine Zusammenarbeit in Forschungsbereichen wie der Abwasserentsorgung und -verschmutzung, die in Kenia ein großes Problem darstellen. Das Institut ist auf der Suche nach Partnern aus der Industrie, die eine praktische Perspektive in die Forschungsprojekte einbringen können.

Schließlich nahmen die Partner am EAWATERS - 7thEast Africa Water Summit vom 29. November bis 2. Dezember teil, der ebenfalls im Kenya Water Institute stattfand. Es wurden viele Themen diskutiert, wie z. B. der Klimawandel und Energie im Wassersektor, die Governance und der institutionelle Rahmen für den Wassersektor und die Finanzierungsinstrumente für Wasserprojekte. Bei der Gelegenheit zum Networking und einer kleinen Ausstellung konnten die Partner mehrere große Unternehmen aus dem Wassersektor in Kenia kennenlernen: Davis & Shirtliff, Doshi Water, Kipya Africa, Turn-O-Metal Engineers und WILO. Ein Austausch fand auch mit Vertretern der Water Service Providers Assocation (WASPA) und der Kenya Water Industry Association (KWIA) statt, der zu einer Zusammenarbeit mit euWater4i-SD führen soll. Die Partner hatten auch die Möglichkeit, mit einem Vertreter des Ministeriums für Wasser, Abwasserentsorgung und Bewässerung, Stepehen Njung'e Kihu, zu Mittag zu essen, der großes Interesse an dem Projekt zeigte.

Die Reise war insgesamt ein Erfolg, und die euWater4i-SD Partner sind sehr dankbar für die Unterstützung, die sie erhalten haben. Der nächste Schritt ist die Durchführung konkreter Maßnahmen für KMU, z. B. die Delegationsreise nach Ostafrika im Sommer 2023, aber auch Matchmaking-Veranstaltungen, Trainings mit Experten und Marktinformationsblätter.

   

   

   

 

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